Benefiz-Drehorgelkonzert in der ev. Petruskirche
in Stuttgart-Gablenberg
Neun Drehorgelspielerinnen und Drehorgelspieler, die am Tage beim Straßenspiel des 1. Stuttgarter Drehorgeltreffens dabei waren, halfen der Petrusgemeinde in S-Gablenberg am Samstag, 06.10.2018 um 18 Uhr durch ihr Benefiz-Kirchenkonzert bei der Renovierung der Kirchenräume.
Die Besucher strömten so zahlreich, dass es in der Kirche so voll wurde, wie an Weihnachten. Selbst auf die Empore musste ausgewichen werden.
Mit dem "Marsch für 4 Trompeten" stimmte ich auf das Kirchenkonzert ein.
Anschließend begrüßte ich die Besucher mit den folgenden Worten:" Ich begrüße alle Wohltäterinnen und Wohltäter hier in der Petruskirche.
Zuerst wollen wir Drehorgelspieler wohltätig sein und danach dürfen Sie eine Wohltat in Form einer Spende machen."
Den nächsten Programmpunkt übernahm Liesbeth Laming auf ihrer 20er Eyring-Drehorgel mit dem Stück von Johann Sebastian Bach "Jesus bleibet meine Freude".
Es folgte Wolfgang Euchner auf seiner 31er Fischer-Trompetendrehorgel ebenfalls mit Bachtiteln, nämlich mit "Präludium und Fuge in G-Dur".
Jeder Musikvortrag wurde von mir kurz anmoderiert.
So auch der Vortrag von Kurt Fischer auf ebenfalls einer 31er Fischer-Trompetendrehorgel. Er spielte für die Besucher die "Diebische Elster" von Gioacchino Rossini.
Als nächstes stand ein erster Höhepunkt auf dem Programm. Linde und Harald Kink spielen auf einer 20er Eigenbau-Drehorgel und einer 20er Raffin im Synchronspiel einen Titel von Josh Groban, nämlich "You Raise Me Up".
Beim nächsten Musikvortrag hörte man ein deutliches Mitsummen im Kirchenraum. Irmgard Fischer ließ auf der 31er Fischer-Trompetendrehorgel die "Toselli-Serenade" von Enrico Toselli erklingen.
Dann waren auch einmal die Besucher des Kirchekonzertes gefragt, denn gemeinsam sangen alle "Großer Gott wir loben dich", begleitet von Wolfgang Euchner auf der 31er Fischer-Trompetendrehorgel.
Es folgte die "Pastorale" von Domenico Zipoli. Dieses Stück brachte Liesbeth Laming auf ihrer Drehorgel zum Erklingen.
Das Duo Kink, das sich über die Jahre auf das Synchronspiel auf ihren beiden Drehorgeln spezialisiert hat, erfreute die Zuhörer mit dem "Barbier von Sevilla" von Gioacchino Rossini.
Mit "Superkalifragilistikexpialigetisch" aus dem Musical "Mary Popins" wurden die Besucher von Liesbeth Laming überrascht.
Irmgard und Kurt Fischer brachten mit "Plaisir d'amour" von Jaen-Paul-Égide Martini einen weiteren klanglichen Höhepunkt. Sie spielten dieses Stück gemeinsam, Irmgard Fischer auf der Drehorgel und Kurt Fischer dazu auf dem Akkordeon.
Nach solch einem Liebeslied kann nur noch die Mitteilung "Hey, heute morgen mach ich Hochzeit" aus "My Fair Lady" folgen. Klanglich umgesetzt haben dies Friedlinde Engeser auf einer 20er Raffin-Drehorgel und Rafael Engeser auf einer 31er Raffin-Tromptenorgel, ebenfalls im Synchronspiel.
Die Musikvorträge mit Synchronspiel brachen jetzt nicht mehr ab.
Es folgte ein weiteres Mal ein Synchronspiel des Duos Kink mit der "Barcarole" von Jacques Offenbach. Und wieder hörte man deutlich die Zuhörer in der Kirche mitsummen. Ja es gab nicht wenige Besucher, die die wiegenden Bewegungen der Melodie ähnlich schunkelnden Gondeln mitmachten.
Synchron ging es weiter. Das Ehepaar Engeser brachte "Pomp And Circumstances" von Sir Edgar Elgar zum Erklingen.
Jetzt wurde auch der Organist der Petruskirche, Herr Immanuel Martint, an der Plum-Kirchenorgel aktiv. Zusammen mit Wolfgang Euchner auf der Drehorgel spielen sie synchron das "Halleluja" von Georg Friedrich Händel.
Danach brach tobender Applaus aus.
Die Besucher des Benefiz-Drehorgelkonzert erhoben sich von ihren Plätzen und bedankten sich so für ein wunderbares Drehorgelkonzert in der Kirche, das, so wurde es öfters von mehreren Besuchern gesagt, sie nie erwartet hätten.
Die Drehorgelspielerinnen und Drehorgelspieler traten vor ihre Instrumente und bedankten sich bei den Besuchern.
Friedlinde und Rafael Engeser brachten mit dem "Il Silenco" in der Version von Nini Rosso die Zugabe. Es war beeindruckend mit welcher Intensität und welchem Druck die 31er Trompeten-Drehorgel mit diesem Lied den Kirchenraum füllte.
Noch einmal gab es " Standing Ovations " durch die Besucher des Kirchenkonzertes und noch einmal traten die Drehorgelspielerinnen und Drehorgelspieler vor ihre Instrumente und bedankten sich für den Dank der Zuhörer.
Es folgte noch ein kurzer Hinweis an alle Besucher jetzt doch auch wohltätig zu werden.
Dann leerte sich der Kirchenraum. Sicherlich hat mancher Besucher mit dem "Il Silenco" noch einen Ohrwurm mit nach Hause genommen.
Zu uns Drehorgelspielern kam dann noch die Mesnerin und erzählte von ihren gerade gemachten Erlebnissen. Viele Besucher bedankten sich herzlich bei ihr. Manche fielen ihr spontan um den Hals und bedankten sich für solch ein bewegendes Erleben. Sie war aber so perplex dass sie nur sagen konnte:" Ich habe doch gar nichts gemacht, nur das Licht angemacht."
Ja, wir Drehorgelspieler wissen wie wir unseren Mitmenschen Freude bereiten können, wenn sie sich nur darauf einlassen.
|
Gerhard Lewert